Der Riesling
Im Weinberg stehen 200 Rieslingstöcke, der Riesling ist die edelste und für Deutschland typische Weißweinsorte. Er stellt in nördlich gelegenen Anbaugebieten hohe Anforderungen an die Lage, da er sehr spät reift, hat aber auch eine hohe Frostfestigkeit. Entstanden ist er aus einer Kreuzung einer autochthonen Rebe mit Traminer und einer späteren Einkreuzung von Heunisch. Bereits im 15. Jahrhundert wird er im Rheingau und an der Mosel nachgewiesen. Im 18. Jahrhundert wurden die Weinberge von Schloss Johannisberg mit Riesling neubepflanzt, an der Mosel wurde damals verfügt, dass dort nur noch Riesling angebaut werden darf. Heute gibt es auf 20% der Anbaufläche in Deutschland Riesling, im Rheingau sogar 80%, an der Nahe sind es knapp 30%.
Der Ertrag
Seit 1992 werden die Ernten des Schöneberger Weines ausgebaut. Menge und Qualität sind ein Spiegelbild des Witterungsverlaufs im jeweiligen Jahr. Oft dezimierte aber auch Schädigungen insbesondere durch Pilzerkrankungen (Oidium, Perenospera) die Ernte oder führten gar 2001 und 2004 zu Totalausfällen.
Erträge seit 1992
Neues Weinrecht für Berlin
Durch eine Änderung des europäischen und des deutschen Weinrechts zum 1. Januar 2016 durften auch in Berlin Flächen für den Weinbau genehmigt werden. Diese Flächen liegen außerhalb der Qualitäts- und Landweingebiete (die traditionellen Weinbaugebiete in Deutschland), deshalb darf der Berliner Wein keine Herkunfts- und Sortenbezeichnung tragen.
Auch unser Weinberg hat in der Folge die offizielle Zulassung erhalten, der Wein darf auch „in den Verkehr gebracht“ werden. Wir werden ihn aber auch in Zukunft nur dem Bezirk für repräsentative Zwecke zur Verfügung stellen und ihn als Dank für Spenden für den Förderverein abgeben.
Das Etikett unseres „Schöneberger Nahe-Freund“ weist folglich nur noch den Jahrgang, den Alkoholgehalt und die Bezeichnung „Deutscher Wein“ aus. Natürlich ist es weiterhin der in der Gartenarbeitsschule angebaute und bisher in Meddersheim authentisch ausgebaute Riesling.
Der Ausbau des Weines
In den zurückliegenden beinahe drei Jahrzehnten wurde der Schöneberger Wein im Kreis Bad Kreuznach in der Winzergenossenschaft Rheingrafenberg in Meddersheim ausgebaut.
Vor über 80 Jahren war die Genossenschaft in Meddersheim gegründet worden.
Der Name Rheingrafenberg, gleichzeitig Name einer berühmten Weinlage von Meddersheim, wurde bereits zur Zeit der Gründung der Winzergenossenschaft geschützt.
Seit dem Jahre 1956 baute die Winzergenossenschaft ihre Weine nicht nur selbst aus, seit über 50 Jahren wurden die Weine hier auch auf Flaschen gefüllt und direkt vermarktet.
In den letzten Jahren wurde noch einmal in eine moderne, qualitätsschonende Kellertechnik investiert. Der Kellermeister setzt diese Kellertechnik so ein, dass die Trauben möglichst rasch nach der Ernte schonend gepresst und weiterverarbeitet werden.
Es wurden hochwertige Edelstahlbehälter installiert, die unter Einsatz eines Kühlsystems eine schonende Gärung und Weiterverarbeitung des Weines erlauben. Die Weine bleiben bis zur Flaschenfüllung im Edelstahl und behalten dadurch ihre Frische und sortentypische Art.
So wurde auch der Schöneberger Nahe-Freund über viele Jahre hier mit viel Sorgfalt und authentisch ausgebaut, eine großartiger Beitrag zur kommunalen Partnerschaft.
Im Jahr 2021 wurde die Genossenschaft verkauft. Damit endete leider auch die beinahe 30-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit.
Weinbauschule Bad Kreuznach
Durch die Vermittlung von Landrätin Bettina Dickes hat sich die Weinbauschule Bad Kreuznach bereit erklärt, ab 2022 den Ausbau des Schöneberger Weines durchzuführen.
Die Weinbauschule gehört zum staatlichen „Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen – Nahe – Hunsrück“.